Raphael scheint so unwirklich und illusionär wie nur ein Traum es sein kann. Steht er doch klar vor einem, so ist es dennoch unmöglich ihn zu greifen, zu halten. Er geht, wie er kommt; leise, unbemerkt, und seltsam schmerzhaft. Er lässt keinen Stein auf dem anderen, bricht selbst die eisernsten Mauern, ohne sie auch nur zu berühren.

Niemand kennt Raphael, aber Raphael kennt jeden. Er agiert im Hintergrund, zieht dort die Fäden, wo niemand einen Marionettenspieler erwartet, und umgibt sich ausschließlich mit Leuten seiner Sorte, um jegliche Art von Gerücht oder Rumor zu vermeiden. Seine Seele ist tief, und schwarz, und in den Jahren hat er sich selbst darin verloren, ist in einen Schlaf gesunken, der ihn hat abstumpfen lassen. Mensch, Leben und Tod bedeutem ihm nicht viel, nichts, denn irgendwo zwischen dem Gefühl der Schuld und dem der Macht ist er zu der Einsicht gekommen, dass dies alles ungefähr so unbedeutend ist wie das Universum selbst. Und er lässt nicht jeden an sich heran. Um auch nur in seine Nähe zu kommen, muss man für ihn von Interesse sein, etwas Besonderes, etwas, mit dem er seinen Spaß haben kann, denn wenn es etwas auf der Erde gibt, dass er noch mehr hasst als seine eigene Schwäche, dann Langeweile.

gelangweilt x faul x ignorant x launisch x wortgewandt x apathisch x dominant x neckisch x arrogant x anzüglich