Serene ist ein Frühlingsmorgen, sie ist das sanfte Wispern des Windes und das liebliche Singen kleiner Vögel, so wunderschön und natürlich, doch auch unheimlich zerbrechlich und vergänglich. Sie ist ein Mensch aus Glasknochen, die bei jeder Berührung zu zerbersten drohen und doch gleichzeitig stärker als sie scheint. 

Betritt sie den Raum, so drehen sich keine Köpfe. Niemand erstarrt unter ihrer Präsens, niemand nimmt aus Furcht oder Respekt ein paar Schritte Abstand. Betritt sie den Raum, so ist es, als würden die leichtesten Sonnenstrahlen durch ein Fenster fallen; niemand merkt es wirklich, sie scheint gar unsichtbar, aber irgendwie ist alles ein bisschen schöner, ein bisschen farbenfroher. Serene steht nicht gern im Mittelpunkt und wäre sie Charakter in einer Geschichte, so wäre sie lieber ein unbedeutender, doch hilfreicher Nebencharakter als die Protagonistin, sieht sie sich selbst einfach nicht in der Lage, die Hauptrolle einzunehmen. Serene ist all das Maßvolle, das Ruhige, das Friedliche auf Erden, und doch auch all die bittersüße Vergänglichkeit, die Melancholie und der wundervollste Tod, den man sich vorstellen kann. Sie ist Dornröschen und Schneewittchen zur gleichen Zeit, mit dem Füßen vielleicht auf dem Boden, doch mit dem Herzen überall.