Arienne ist mit den verstreichenden Minuten der Abenddämmerung zu vergleichen, ist sie doch genau so vielfältig, so wandelbar und unaufhaltsam. Kein Bild gleicht dem anderen, die Farben unterscheiden sich, und die Pinsel ändern ihre Form. Niemand kann Arienne im perfekten Moment einfangen, denn es gibt ihn nicht.

Arienne macht schnell den Eindruck der eisernen Schönheit. Nichts scheint sie zu berühren, und nichts scheint sie erschüttern zu können. Sie lebt, als hätte sie ihr Leben bereits hinter sich, als gäbe es keine Neuerungen, keine Überaschungen mehr, die sie wahrlich aus der Bahn werfen könnten. Alles an ihr, alles in ihr, wirkt so monoton und grau, so farblos und trist, das sie schon fast wie die menschliche Hülle wirkt, deren Seele sie bereits verlassen hat. Selbst dann, wenn man Arienne in einem der Momente erwischt, in denen sie ihren Blick gen Himmel richtet, hat man das Gefühl, dass sie das sanfte Blau der Atmosphäre nicht so wahrnimmt, wie man es selbst vielleicht gerade tut. Sie tanzt mit der Monotonie, die sie lebt, den Geistern, die sie heimsuchen und der Gestalt im Spiegel, die ihr so vertraut und doch so fremd ist. Arienne hat im Gezwirn der Zeit nicht nur die Farben aus den Augen verloren, sondern auch das Glück.